Niemals aufgeben! – Die wesentliche Grundhaltung der Kampfkunst

Niemals aufhören

Es gibt zahlreiche Stilrichtungen und Ausprägungen in der Welt der Kampfkünste, aber das gemeinsame Element aller ernstzunehmenden Schulen ist die geistige Grundhaltung niemals aufzugeben. 

Schwierigkeiten, Rückschläge und Verletzungen sind Teil des Lebens und müssen als Hindernis betrachtet werden, dass es zu überwinden gilt. Der Wunsch, sich der Niederlage hinzugeben und liegen zu bleiben, ist ein beständiger Begleiter der menschlichen Psyche. Ob auf der Matte, im Dojo/ Dojang oder im Park. Die Lehrer werden euch zeigen, was in euch steckt.

Ohne Widerstandskraft ist jeder Kampf verloren

Durchhaltevermögen ist das mentale Fundament aller Kämpfer. Wer keine Grundlagen der geistigen Ausdauer entwickelt, spürt schnell den mächtigen Fluchtreflex, der uns vor jeglicher Gefahr, aber eben auch lohnenswerter Herausforderung schützen will. Wir entfliehen der unangenehmen Situation, um möglichen Schäden zu entgehen. Häufig ist eine Flucht jedoch nicht die wünschenswerte Option und die geistige Kraft, der Situation bewusst und mit der angebrachten Anspannung zu begegnen, verhilft zu einem besseren Ausgang.

Wenn du nicht in der Lage bist, den Willen aufzubringen, einer unangenehmen Situation standzuhalten oder unter Druck nicht sogar mehr innere Spannung aufzubauen, dann wird sich kein Konflikt zu deinen Gunsten entwickeln.

Beharrlich bleiben! – Willenskraft und Ausdauer helfen nicht nur im Training

Das Leben ist ein ständiger Kampf. Wenn nicht auf Leben und Tod, dann doch um die eigenen Interessen und Ziele. 

Die Essenz der Kampfkunst liegt nicht nur in den physischen Techniken, sondern auch im Weg des inneren Widerstands. Ein wahrer Kämpfer lernt, sich nicht nur gegen äußere Feinde, sondern auch gegen innere Schwächen zu behaupten. Der tägliche Kampf auf der Matte spiegelt den Kampf des Lebens wider, wo das Durchhaltevermögen und der Wille, sich den Herausforderungen zu stellen, den Unterschied zwischen Erfolg und Niederlage ausmachen.

Keine Ausreden! – Aufgeben ist keine Option!

Eine ehrliche Grundhaltung zu sich und seinen Fähigkeiten hilft beim vernünftigen Umgang mit den eigenen Kapazitäten.

Die Fähigkeit, sich selbst ehrlich zu reflektieren, ist ein zentraler Bestandteil der mentalen Stärke. Nur durch die Auseinandersetzung mit eigenen Fehlern und Schwächen können wir uns verbessern. Im Training lehren uns die Lehrer nicht nur die physische Technik, sondern auch die Kunst der Selbstreflexion. Indem wir unsere eigenen Grenzen erkennen und akzeptieren, können wir daran arbeiten, sie zu überwinden.

Bleibe demütig und halte durch!

Wir alle bewegen uns in kleinen Schritten und müssen Zeit und Mühe investieren, um Erfolge zu erzielen. Wir erhalten nur, was wir uns erarbeiten. Alles Geschenkte bleibt nur von kurzer Dauer und schadet uns schlimmstenfalls.

Die moderne Gesellschaft ist geprägt von sofortiger Befriedigung und Komfort. In manchen Gebieten des Lebens ist das auch durchaus nützlich, um die Aufgaben des täglichen Lebens besser in den Alltag integrieren zu können. Doch die Erleichterungs- und Unterhaltungsmöglichkeiten des Lebens sollten uns nicht in Trägheit und Annehmlichkeit führen.

In der Kampfkunst lernen wir, dass wahre Stärke aus der Fähigkeit resultiert, aus dem vertrauten Lebensbereich auszubrechen. Nur wenn wir uns den unbequemen Herausforderungen stellen, können wir über uns hinauswachsen. Das Streben nach Bequemlichkeit und der Vermeidung von Mühe führen nicht zu persönlichem Wachstum. Der Weg des Kriegers erfordert oft Opfer und Anstrengung, aber die Belohnungen sind es wert.

Gemeinschaft und Respekt

Die Grundhaltung der Kampfkunst ist nicht nur eine individuelle, sondern auch eine gemeinschaftliche. In einer Kampfkunstschule bilden Schüler und Lehrer eine Gemeinschaft, die sich gegenseitig unterstützt und inspiriert. Respekt vor anderen, unabhängig von ihrem Können, fördert ein positives Umfeld, in dem jeder Einzelne wachsen kann. Mäßigung, Disziplin und Achtung ziehen sich durch alle Aspekte des Lebens und erinnern uns daran, dass es immer Raum für Verbesserung gibt. Wir respektieren die Grenzen unserer Mitmenschen aber motivieren sie gleichsam niemals aufzugeben um diese auszuweiten.

Fazit: Die Kampfkunst als Lebensphilosophie

Zusammengefasst ist die Grundhaltung der Kampfkünste nicht nur eine Lehre auf der Matte, sondern eine lebensverändernde Philosophie. Sie lehrt uns, dass der Weg des Widerstands, die Selbstreflexion, die Überwindung der Bequemlichkeit und die Gemeinschaft entscheidende Elemente für ein erfülltes und erfolgreiches Leben sind. Wenn wir die Prinzipien der Kampfkunst in unseren Alltag integrieren, werden wir nicht nur körperlich, sondern auch mental stärker.

– Ein gutes Leben ist nicht gleichzusetzen mit einem leichten Leben.